Der Feldzug der Hanauer Turngemeinde in Baden 1849
Geschichtsvortrag von Malte Oberbeck
Sonntag, 30. April 2023, 11 Uhr
Kassettensaal der Remise
Eintritt: 5 €, ermäßigt 3 €, kein Vorverkauf – Tageskasse ab 10.30 Uhr
Die Stadt Hanau kann auf eine bewegte Zeit während der Revolution 1848/49 zurückblicken. Eine Hauptrolle spielte damals die Hanauer Turngemeinde.
Der Hanauer Schüler Malte Oberbeck hat zu diesem Thema einen Beitrag für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten geschrieben, der mit dem ersten Preis in Hessen sowie dem Anton-Calaminus-Preis des Hanauer Geschichtsvereins ausgezeichnet wurde. Er wird in seinem Vortrag die sich überschlagenden Ereignisse der Revolution in Hanau rekonstruieren und das Engagement der Hanauer Turngemeinde nachzeichnen.
Den Höhepunkt bildet das Frühjahr 1849: Turner der Hanauer Turngemeinde zogen aus, um sich am Badischen Aufstand zu beteiligen und ihren Beitrag zur damaligen Revolution zu leisten. Ihr Ziel war die Durchsetzung der von der Frankfurter Nationalversammlung ausgearbeiteten Reichsverfassung. Nationalstaat, Demokratie und Menschenrechte – was für uns heute zur Selbstverständlichkeit geworden ist, musste erst noch erstritten werden. Dafür zog man monatelang durch Süddeutschland und setzte in Gefechten das eigene Leben aufs Spiel.
Ein besonderes Augenmerk wird auf der Frage liegen, was die Motivation für die Männer von damals war, für eine Sache zu kämpfen, die 1849 eigentlich bereits verloren war. Waren sie so begeistert von der Vorstellung politischer Freiheit und persönlicher Rechte? In jedem Falle sind es gewissermaßen Hanauer Helden, die im historischen Gedächtnis der Stadt keine unbedeutende Rolle spielen sollten.
Malte Oberbeck zu sich selbst:
"Ich bin Schüler auf dem Karl‐Rehbein‐Gymnasium in Hanau, wo ich 2024 mein Abitur ablegen werde. Mein Wohnort ist aber Hammersbach. Geschichte interessiert mich schon immer sehr und gehört neben Recht, Politik und Philosophie zu meinen großen Leidenschaften.
Nach dem Abitur möchte ich gerne Rechtswissenschaften studieren. Einen Einblick in das Studium erhalte ich an der Goethe‐Universität in Frankfurt, wo ich im Rahmen eines Schülerstudiums regelmäßig Vorlesungen neben der Schule besuche.
An der Geschichte reizt mich besonders, dass sie die Welt, in der wir leben, verständlich werden lässt. In diesem Zusammenhang ist mir ein Zitat von André Malraux sehr wichtig: "Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern."
Mich reizt dabei sehr die moderne Geschichte, insbesondere die Deutschlands und unserer Demokratie. So betrachtet ist die Beschäftigung mit den Hanauer Turnern ein Mosaikstein zur Erforschung der Anfänge der Demokratie in unserem Land."