Ausstellung vom 16. bis 30. Oktober 2022,
Remisengalerie
Fotografien - Collagen - Decollagen - Übermalungen
Vernissage: Samstag, 15. Oktober 2022, 18 Uhr
Öffnungszeiten: jeweils samstags & sonntags von 14-17Uhr.
Eintritt frei.
Papier raschelt, reißt, faltet sich…..
Papier absorbiert Worte, Wasser, Farbe…
Papier umhüllt, verbirgt, enthüllt…
Papier inspiriert, treibt Blüten…
Welche Art von Blüten das Thema "Papier" bei den beiden Künstlerinnen hervorgebracht hat, präsentieren sie uns in dieser Ausstellung. Die gezeigten Werke mögen auf den ersten Blick nicht recht zusammen passen. Oder doch….?
Rieja van Aart, die uns im Jahr 2019 bereits mit Ihren Fotografien zweier Schwanenflügel als Paar und mit einzigartigen mystischen Landschaften fasziniert hat, zeigt ihre neuen Arbeiten zum Thema Papier ebenfalls wieder auf ihre ganz spezifische Art der Sinnlichkeit.
Die in Frankreich lebende niederländische Künstlerin gestaltet Installationen, imaginäre Landschaften mit Papier in jeglicher Form und Farbe. In ihrem Atelier gibt sie ihm eine Form, eine Farbe; Fundstücke werden umhüllt, Papier entblättert, fallen gelassen, seine Transparenz bewusst in Szene gesetzt. Sie weiß um die Kraft des natürlichen Lichtes und drückt in genau dem richtigen Moment auf den Auslöser ihres dritten Auges – das Foto ist im Kasten.
Die Hanauer Künstlerin Almut Knebel präsentiert sich mit Fotografien, Collagen, Decollagen, Übermalungen. Ihre Werke bedienen sich des Materials Papier als Werkstoff. Sie zeigt uns mit Fotografien von Packpapier, Papierschnipseln und im Wald abgeworfenen alten Zeitungsstapeln eine neue Seite ihrer Kreativität. Fotodrucke werden wiederum von ihr mit Acrylfarbe, Tusche übermalt, mit Siebdruck versehen, in Wachs getaucht, eingeritzt, mit Ölfarben ein- und abgerieben, überklebt, mit Fototransfer weiterverarbeitet. Übermalungen werden zerschnitten, neu zusammengefügt und dienen Collagen als zusätzliches Gestaltungselement. Als Collagenmaterial finden alte Cyanotypien, Tuschezeichnungen wie auch eingefärbte Arbeitsunterlagen ein neues Leben. Entfaltete Papierbänder scheinen ihren oft dynamischen bunten Bilder Grenzen zu setzen, halten sie im Rahmen.
Papier ist im Alltag ein Material, dass uns selbstverständlich erscheint und doch aufgrund seiner Herstellung aus Holz, also einst lebenden Bäumen, bereits ebenfalls Opfer des Klimawandels ist. Die beiden befreundeten Künstlerinnen haben sich auf die Schönheit des Materials konzentriert und diese bei ihren Arbeiten in den Mittelpunkt gestellt. Vieles wird uns oft bewusster, wenn uns Schönheit und deren Vergänglichkeit anrührt.