Ausstellung 13.–27.08.2017,
Remisengalerie

Malerei / Grafik

Vernissage: Samstag, 12. August 2017, 18 Uhr
Einführung: Werner Kurz, Redakteur
Musik: Peter Back, Saxophon, Mitglied Jazzensemble HR

Öffnungszeiten: jeweils samstags und sonntags von 14–17 Uhr

In diesem Kunstprojekt mit dem Titel "so garnicht von gestern" präsentiert der Maler Joachim Rother Interpretationen aus einer Blütezeit für neue Ausdrucksformen der sogenannten Gebrauchsgrafik.

Es handelt sich um die Zeit nach dem 1. Weltkrieg bis etwa in die Hälfte der Dreißiger Jahre. In diesem historischen Zeitabschnitt wurden nicht nur gesellschaftspolitische Veränderungen in Europa angegangen. Besonders in der Kunst kam es zu Veränderungen auf breiter Ebene. Aufbruchsstimmung und Auseinandersetzung mit neuen Wirklichkeiten forderten kreative Kräfte heraus. Musik, Theater, Literatur, Malerei, kurzum sämtliche Kulturformen suchten und fanden häufig neue Ausdrucksformen. Auch die Gebrauchsgrafiker und Mustermacher waren an den neuen Entwicklungen originär beteiligt.

In Bildern verarbeitet Joachim Rother Beispiele aus unterschiedlichen Originalen: Bonbonpapierchen, Textilstoffmuster, Tapetendekors, Geschenkpapierbögen, Bucheinbände. Er interpretiert die Vorlagen zu eigenständigen grafischen Gemälden, maltechnisch differenziert in Acryl / Amphibolinfarben zum Teil großformatig auf Leinwand.

In der NS-Zeit wurden die kreativen Entwicklungen eingeschränkt oder auch bekämpft. Stichwort: "Entartete Kunst". Nach dem 2. Weltkrieg ist die Modernität und Originalität aus den 20-30er Jahren teilweise wieder aufgegriffen und erneuert worden. So finden sich deutliche Merkmale sogar im aktuellen Design unserer Tage.

Joachim Rother hat sein Projekt mit insgesamt fünfundzwanzig Arbeiten abgeschlossen. Er hatte viel Freude damit und es beschäftigte ihn deshalb länger als geplant. Rother freut sich jetzt darüber, auch wieder zu seiner eigentlichen künstlerischen Ausrichtung im Abstrakten Expressionismus zurückzukehren.