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–––– in memoriam –––– Ilse Werder

Journalistin, Publizistin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ilse Werder ist im März 2023 im Alter von 97 Jahren verstorben

1925 geboren in Kassel

1995 Kulturpreisträgerin des Main-Kinzig-Kreises

2010 August-Gaul-Plakette der Stadt Hanau

Auszug aus dem Presseartikel der Frankfurter Rundschau vom 19.10.2010 anlässlich der Verleihung der August-Gaul-Plakette:

Die ehemalige FR-Redakteurin erhält zum 85. Geburtstag die August-Gaul-Plakette - die höchste Auszeichnung der Stadt. Mitgegründet hat sie den Kulturverein, das Archiv Frauenleben, den Verein Frauen helfen Frauen, das Frauenhaus, die Verbraucherberatung und pro familia.

Streitbar und arbeitswütig, neugierig und forschend war sie schon immer, die ehemalige Journalistin und bekannte Publizistin Ilse Werder. Und dabei bescheiden.[...].

Sie erhielt bereits den Kreis-Kulturpreis, die Medaille für Heimatpflege und Geschichtsforschung, die Hanauer Bürgerplakette und das Bundesverdienstkreuz. Sie war unter anderem Mitbegründerin des Hanauer Kulturvereins, des „Archivs Frauenleben im Main-Kinzig-Kreis", des Vereins „Frauen helfen Frauen" und damit des ersten Frauenhauses in Hanau. Auch die einstige Verbraucherberatung und die Beratungsstelle pro familia gründete sie mit.[...].

Zum Abschluss der Ausstellung „20 Jahre Archiv Frauenleben im Main-Kinzig-Kreis" in diesem Jahr verlieh Landrat Erich Pipa (SPD) der gebürtigen Kasselanerin den Ehrenbrief des Main-Kinzig-Kreises. „Sie ist eine kämpferische Frauenrechtlerin, die sich in der Friedens- und Kulturpolitik einen Namen gemacht hat", lobte er.

Ilse Werder, 1925 in Kassel geboren, startet ihre journalistische Arbeit 1947 bei den „Hessischen Nachrichten". 1958 zieht sie mit ihrem Mann nach Frankfurt und arbeitet in dessen Anwaltspraxis mit. Nach einem familiären Unglück zieht sie allein mit den vier Kindern nach Hanau. Hier begründet sie 1967 die Lokalredaktion der Frankfurter Rundschau. Sie wird 20 Jahre lang diese Zeitung prägen. Schon 1951 SPD-Mitglied geworden, engagiert sie sich für Sozialpolitik, Frauenfragen, die Friedensbewegung, Kulturpolitik und Umweltthemen.

1987 zieht sie in ein Bauernhaus im 250-Seelen-Dörfchen Katholisch-Willenroth. Doch Ruhe ist nicht ihre Sache: 1991 eröffnet sie auf dem Hof „Werder's Kulturscheune", organisiert neben allerlei Kulturevents auch Bauern- und Kunsthandwerkmärkte. 15 Jahre lang bietet sie Lehrwanderungen zu Pilzen und Kräutern an. Vor zwei Jahren zog sie zurück nach Hanau, ihr Bauernhaus steht zum Verkauf. „Ich schätze das Leben in Hanau, die gute Versorgung und die kurzen Wege – man wird älter", sagt sie einmal lächelnd.[...].

Ilse Werder und ihre Mitstreiterinnen schrieben bisher zehn Bücher, das jüngste etwa über das harte Los der Tabakarbeiterinnen im Main-Kinzig-Kreis. Hinzu kommen etliche Ausstellungen, darunter die jüngste „30 Jahre Hanauer Land im Elsass" im Schloss Philippsruhe.[...].


 

Montag, 02. Mai 2016