Ausstellung 1.–15. Oktober 2017,

Remisengalerie

Malerei

Vernissage:
Samstag, 30. September 2017, 18 Uhr
Einführung: Wolfgang Weismantel, StD a.D., Lohr am Main
Musik: Frankenjazztrio (E. Prost, Sax; R. Löser, Percussion; H.J. Zezula, Bass)

Künstlergespräch: 15. Oktober 2017, 15 Uhr


Öffnungszeiten: jeweils samstags, sonntags und feiertags von 14–17 Uhr

 

Der Künstler Jan Peter Kranig malt seit seiner frühen Jugend wann immer er Gelegenheit dazu findet. Dominierten zu Beginn Einflüsse des Surrealismus und des Fantastischen Realismus seine Werke, so sind in den letzten Jahrzehnten Gerhard Richter und der Fotorealismus wichtige Orientierungsmarken auf dem Weg zu einer eignen Bildsprache gewesen. Dabei hat er die für ihn prägende suggestive Wirkung seiner realistischen Gemälde in einem langwierigen kleinschrittigen Prozess gefunden, der immer wieder neue Impulse erfährt. Man könnte auch von einem sehr persönlichen Dialog des Künstlers mit seiner Wirklichkeit sprechen. Dieser Dialog beginnt mit der Art, wie er sich seiner Umgebung aussetzt, sie wahrnimmt, für sich adaptiert, fotografisch festhält, archiviert und immer wieder bearbeitet.

So spiegelt sich in seinen Bildern eine verdichtete Realität. D.h. in seinem eigenen Blickwinkel erfasst der Künstler zunächst das Ganze in Ausschnitten und verdichtet es in seinen Gemälden zu einem Ausschnitt des Ganzen.

Obgleich dieser Vorgang in seiner komplexen Art vom Betrachter nicht nachvollzogen werden kann, vermittelt sich ihm der Grundgedanke. Das heißt der dialogische Charakter der einzelnen Gemälde tritt deutlich hervor. Kranigs Werke entziehen sich nicht in Sprachlosigkeit, sie irritieren und verunsichern nicht bloß den Betrachter, sie lassen ihn nicht auf sich allein gestellt zurück, sondern beziehen ihn ein. Sie umspielen Stimmungen und Assoziationen, halten einen Augenblick fest und lassen gleichzeitig erahnen, dass dieser Moment mehr nur als ein Atemzug ist. Vielleicht der Anfang, vielleicht das Ende einer Geschichte, an der wir im Augenblick des Betrachtens unvermittelt teilnehmen. Diese szenische Vergegenwärtigung von Natur und menschlicher Existenz haftet in unserem Bildgedächtnis. Dabei überlagern sich die Wahrnehmung des Vertrauten und die durch Lichteffekte inspirierten Experimentierfelder auf eine fast magische Weise.

 

Vita:

Jan Peter Kranig wurde 1955 in Würzburg geboren und ist in Lohr a. Main aufgewachsen. In den Jahren 1976–1981 besuchte er die Fachhochschule für Gestaltung in Mannheim. Das Studium, u. a. bei Wolf Magin und Paul Berger-Bergner, die seine künstlerische Begabung förderten, schloss er als Diplom Grafikdesigner (FH) ab.

Nach dem Studium versuchte er sich als Maler zu etablieren. Doch schon bald ließen ihm die Grafikaufträge nur mehr geringen Spielraum für die Kunst. Aus dieser Zeit (1990–2002) gibt es nur wenige Gemälde von ihm. Erst seit einigen Jahren tritt er wieder verstärkt als Maler hervor. 1984 hat er die Künstlergruppe SpessART mitbegründet, die jährlich eine Gruppenausstellung in Lohr a. Main veranstaltet. 2004 wurde aus der Serie seiner Lilienbilder eine Arbeit bei der Großen Münchner Kunstausstellung gezeigt. Seit 2005 ist er Mitglied der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU).

Weitere Informationen über den Künstler:
www.jpkranig.de